Dämmen ist umweltschädlich?

Vielleicht ist Ihnen das Thema der Energiebilanz von Dämmstoffen begegnet. Eine kritische Stimme sagt, dass die Einsparungen an CO2 wesentlich geringer wären, als die zur Herstellung benötigte Energie, und dem damit einhergehenden CO2 Ausstoß. Dass dem sicherlich nicht so ist, hat eine Studie 2022 schon belegt… Die Energiebilanz ist teilweise schon nach wenigen Monaten positiv.
Die Studie ist hier abrufbar.
Die Zusammenfassung gibt’s hier:
Die Untersuchung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages analysiert verschiedene Studien zur Ökobilanz von Gebäudedämmstoffen und bestätigt, dass der Einsatz von Dämmmaterialien immer zu einer positiven Energiebilanz führt. Heißt also, dass die eingesparte Energie/CO2 durch den Einsatz der Dämmung während der Lebenszeit des Dämmstoffes wesentlich größer ist, als die zur Herstellung des Materials. Die genaue Zeitspanne ist selbstredend abhängig von Material, Standort, Heizverhalten, etc.
Ein zentraler Aspekt der Studie ist die Betrachtung der Treibhausgasemissionen verschiedener Dämmstoffarten. Hierbei wird deutlich, dass durch den Einsatz von Dämmstoffen der Energieverbrauch für Heizung und Kühlung erheblich reduziert wird, was zu einer signifikanten Senkung der CO₂-Emissionen führt. Selbst wenn man die Emissionen berücksichtigt, die bei der Produktion der Dämmmaterialien entstehen, bleibt die Gesamtbilanz positiv.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die sogenannte „graue Energie“, also die Energiemenge, die für Herstellung, Transport und Entsorgung der Dämmstoffe benötigt wird. Die Studie zeigt, dass diese im Vergleich zur eingesparten Energie während der Nutzungsphase gering ist. Beispielsweise amortisiert sich der energetische Aufwand für die Herstellung von Mineralwolle-Dämmstoffen bereits nach wenigen Monaten durch die eingesparte Heizenergie.
Zudem wird in der Studie auf die Bedeutung der Lebenszyklusanalyse hingewiesen. Diese ganzheitliche Betrachtung umfasst alle Phasen eines Gebäudes – von der Errichtung über die Nutzung bis hin zum Abriss – und zeigt, dass Wärmedämmmaßnahmen über den gesamten Lebenszyklus hinweg ökologisch vorteilhaft sind.
Auch die Entsorgung und Wiederverwertung von Dämmstoffen wird thematisiert. Moderne Konzepte zielen darauf ab, Materialien am Ende ihrer Nutzungsdauer zu recyceln oder energetisch zu verwerten, wodurch der ökologische Fußabdruck weiter minimiert wird.
Zusammenfassend bestätigt die Studie, dass der Einsatz von Dämmstoffen nicht nur zur Energieeinsparung und Reduktion von Treibhausgasemissionen beiträgt, sondern auch unter Berücksichtigung der Herstellungs- und Entsorgungsprozesse eine positive Energiebilanz aufweist. Dies unterstreicht die ökologische Sinnhaftigkeit von Wärmedämmmaßnahmen im Bauwesen.